Es gibt auch Krankheiten,
die »bestechlich« sind!

Gerhard Uhlenbruck

Ohrakupunktur

Diagnose- und Therapieform mit langer Tradition.

In China wurden erstmals im 1. Jahrhundert v. Chr. rund 20 Akupunkturpunkte auf der Ohrmuschel erwähnt. In Persien und im alten Ägypten wurden einzelne Punkte der Ohrakupunktur genutzt und auch Hippokrates kannte einzelne Reaktionspunkte auf der Ohrmuschel.

Dr. Nogier, ein französischer Arzt aus Lyon, hat die Ohrakupunktur (Auricolotherapie) als ein neues Konzept der Diagnose und Therapie entwickelt und im Jahre 1956 erstmals auf einem Akupunktur-Kongress in Frankreich vorgestellt.

Er entdeckte die Projektion des Homunkulus und eine Systematik der Ohrmuschel durch folgende Auffälligkeit:

Einige seiner Patienten hatten am Ohr eine Verbrennungsnarbe. Auf Nogiers Nachfrage berichteten sie, dass diese von Heilpraktikern angelegt wurde, um Ischiasschmerz zu lindern, der sich darauf hin tatsächlich besserte. Nogier ging dieser Sache nach. Er vermutete, dass nicht nur der Rücken eines Menschen, sondern der gesamte Körper am Ohr abgebildet ist und entdeckte in den darauf folgenden Jahren unter akribischer, wissenschaftlicher Sucharbeit ein neues System – die Ohrakupunktur (Auriculodiagnostik und -therapie). Zusätzlich fand er viele psychisch wirksame Punkte und Areale, die die allgemeine Energielage eines Menschen verbessern können. Bereits Ende der sechziger Jahre legte er Ohrkarten vor, auf denen alle gefundenen Punkte dargestellt waren. Seine Erkenntnisse wurden später von den chinesischen Kollegen übernommen.

Die Ohrakupunktur zählt zu den regulationsmedizinischen Verfahren. Diese gehen von einem sich selbst regulierenden und organisierenden Organismus aus, der all seine Körperfunktionen auf die Norm reguliert, Störungen kompensiert und Heilungsprozesse initiiert und unterhält.

Funktionelle Störungen und Schmerzen projizieren sich in Reaktionspunkten auf die Körperoberfläche. Die Reizung dieser Punkte stimuliert gezielt die Autoregulation, um diese Dysfunktion zu normalisieren oder kompensieren. 

Viele Patienten klagen über Beschwerden, für die mit den üblichen Untersuchungsmethoden keine Beweise gefunden werden können. Sie fühlen sich unwohl, leistungsarm und kränklich und trotzdem ohne Befund und gelten somit als gesund oder als sog. „Psychosomatiker“, was oft einer Abwertung gleich kommt.

Hinter solchen Zustandsbildern stehen sehr häufig sogenannte Störherde. Es handelt sich meist um Narben, chronische Entzündungen im Körper, pathologisch veränderte Zähne, Schwermetallbelastungen usw. Diese Störherde blockieren den Energiefluss des Körpers.

Ohrakupunktur

Sie bereiten meist weder Schmerzen noch andere Symptome und werden daher vom Patienten oft nicht wahrgenommen. Sie schwächen jedoch permanent den Organismus und machen ihn anfällig für Krankheiten, oder sie stellen Heilungsblockaden bei chronischen Krankheiten dar. So kann es zum Beispiel nach erfolgreichen Schmerztherapien immer wieder zu Rückfällen kommen. Mithilfe der Aurikulomedizin gelingt es, nicht nur die Störherde zu erkennen, sondern diese auch wirkungsvoll auszuschalten.

Durch die Ohrakupunktur können fast alle akuten und chronischen Erkrankungen ohne Nebenwirkungen gezielt und sofort wirksam behandelt werden.

  • Sie ist eine äußerst wirksame Schmerztherapie. Akute und funktionelle Schmerzen können beeinflusst gelindert und häufig ausgeschaltet werden.
  • Sie wirkt ausgleichend und regulierend. Störungen des zentralen Nervensystems (Ängste, Depressionen, Konzentrationsmangel, Schwindel, Stottern usw.) werden nachhaltig beeinflusst.
  • Sie wirkt hervorragend bei allen allergischen Erkrankungen.
  • Sie wird in der Geburtsvorbereitung sowie auch während der Geburt eingesetzt.
  • Sie ist von entspannender und anregender Wirkung und daher zur konstitutionellen Behandlung von alten Menschen geeignet.
  • Sie ist eine Basistherapie zur Suchtbehandlung (Alkohol-, Drogen- oder Medikamentenabhängigkeit, Raucherentwöhnung oder Regulierung des Essverhaltens).